Donnerstag, 1. Dezember 2011

... und die Heimfahrt beginnt


Mein ursprünglicher Plan war Anfang Mai 2011 von Lambaréné, Gabun nach Bersbuch, Österreich - also nach Hause zu meinen Eltern - aufzubrechen. Der Plan war, dies mit meinem Auto zu tun. Leider war mein Plan mit jenem der Gabuner Behörden (in diesem Fall das Transportministerium) nicht kompatibel. Anstelle der offiziellen 2 Monate waren mehr als 10 Monate notwendig, um die Zulassung (carte grise) für mein Auto auszustellen. Natürlich habe ich diese Wartezeit bis November 2011 genutzt – und zwar zum Faulenzen; und auch ein wenig für kleinere Ausflüge in und um Lambaréné:

La Plaine à Mvamzaman (mit Thierry und Biso) (Juli 2011)
Zwillingsinsel in der Ogooué-Seenregion westlich von Lambaréné (September 2011)
Fischfang in Mvamzaman (Oktober 2011)

Stromschnellen in Sindara (November 2011)


Carte grise
Obwohl ich das Faulenzen sehr genoss, wollte ich nach wie vor auf dem Landweg zurück nach Europa reisen. Und wie immer in Afrika, gibt es am Schluss eine Lösung für jedes Problem. Und deshalb konnte ich am 28. November, also 3 Tage vor Ablauf meiner Aufenthaltsgenehmigung für Gabun die Heimreise antreten – mit mehr oder weniger allen notwendigen Dokumenten inklusive „carte grise“:



Sich nach 2,5 Jahren von Lambaréné, meinen FreundInnen am Albert Schweitzer Spital und meinen Nachbarsfamilien aus Adouma zu verabschieden war doch sehr emotional. Dennoch war meine Stimmung sehr positiv, weil die langersehnte Reise endlich begann. Mein erster Reisetag führte von Lambaréné nach Bifoun, weiter über die Bergstraße nach Ndjolé, von dort nach Oyem und schlussendlich nach Bitam. Tags darauf organisierte ich in Bitam mein Ausreisevisum und einen Passagierschein für mein Auto, der mir erlaubt eben jenes wieder zurück nach Gabun zu verschiffen, ohne das Auto ein zweites Mal zu verzollen. In Eboro setzte ich dann nach Kamerun über und begann mit der Odyssee einen Passagierschein für mein Auto für Kamerun zu lösen. Ich war nicht verblüfft zu erfahren, dass ich dieses Dokument an der Gabun-Kamerun Grenze nicht lösen kann, sondern nur an der Äquatorialguinea-Kamerun Grenze. Also, fuhr ich über Ambam nach Kye-Ossi, um dort die erwartet schwierigen Verhandlungen mit dem Kameruner Zoll aufzunehmen. Nachdem ich die Zöllner überzeugen konnte, dass ich kein „businessman“, sondern nur Tourist bin, wurde mir anstelle der 15 Tage (maximale Dauer laut Kameruner Zoll) ein Passagierschein für 50 Tage ausgestellt. Ich war sogar so gut, dass ich einen Teil meiner "Gebühren" zurückbekam, weil ich den Zöllner nach Ausstellung des Passagierscheins davon überzeugen konnte, dass ich nicht mehr genug Benzingeld habe, um nach Kribi zu kommen. Die 50 Tage und der eher geringe Preis für den Passagierschein (15.000 CFA) verursachten aber an fast jeder Polizeisperre (der Weg führte zurück nach Ambam und dann nach Ebolowa) längere Diskussionen: erstens deshalb, weil bisher noch keiner der "Diskussionsteilnehmer" einen 50 Tage Passagierschein gesehen hat (und das auch noch zusätzlich bei einem 30 Tage Aufenthaltsvisum) und zweitens, weil sie die bezahlte Summe von 15.000 CFA als zu gering empfunden haben. Bis jetzt habe ich mich aber noch gut gehalten und kein weiteres Schmiergeld bezahlt, da alle Diskussionen mit der Polizei, Gendarmerie, Zoll oder Militär mehr oder weniger mit folgendem Fazit endeten: „Ah, je comprends maintenant, vous êtes Africain!“ Mein persönliches Fazit ist, dass es – ich schreibe mal BISHER – mit den Kameruner Behörden mehr Spaß macht zu diskutieren und zu verhandeln als mit den Gabuner Behörden. Die letzte dieser Polizeidiskussionen endete bei einem gemütlichen Mützig im Zentrum in Ebolowa. Trotzdem, um weitere Diskussionen sowie die offizielle Straßenmaut zu vermeiden, habe ich mich entschieden, nach der Übernachtung in Ebolowa ,meine Weiterfahrt auf kleineren Straßen zu unternehmen. Und diese Weiterfahrt führte mich eben von Ebolowa über Akom II nach Kribi, von wo aus ich diesen ersten Blogeintrag schreibe. Und nach nur einem Tag in Kribi, bin ich mir am überlegen, länger hier zu bleiben. Aber davon mehr im nächsten Eintrag…

Kye-Ossi
Straße von Ebolowa nach Kribi
Meine Unterkunft in Kribi


3 Kommentare:

floontour hat gesagt…

Gute und sichere Reise! Du hast es Dir verdient wie kein anderer! Freu mich auf die Blogeintraege, Gruesse, flo

renate hat gesagt…

Hallo Markus! Ich freu mich schon drauf deine Reise zu verfolgen. Es tut gut, wieder von dir zu hören. BITTE GANZ OFT SCHREIBEN!!!! Renate

Oshun hat gesagt…

Kind of maky way through the German Language..;-)
That is one nice beach !
Marguerite